Topic: Chaos Empire's A-Wurf

[ChaosEmpire]

Hi,

nach langem hin und her, und noch mehr schlaflosen Nächten, bin ich ein ganzes Stück weiter mit meiner ersten Wurfplanung

Der erste Nachwuchs von Asheara ist für 2008 geplant.

Da aktuell nicht klar ist, welche Rüden im Jahr 2008 noch verfügbar sein werden,
kann bisher nur gesagt werden, dass der Vater der Welpen ein direkter Sohn aus
Wonder vom Fürstengraben und einer Lady aus dem O-Wurf vom Tigerfels sein wird.

Mein Ziel ist im ersten Wurf eine möglichst gesunde Basis zu schaffen, und optisch zumindest nahe an dem zu bleiben, was Asheara heute schon bietet. Einen Rückschritt in der Optik, als Folge von der "Gesundheits-Entscheidung" (auf aktuellem Wissen basierend) bin ich gerne bereit einzugehen.
Das 7-8 Jahre alte Rüden nicht unbedingt den optischen Stand von heute haben, ist denke ich klar

Was haltet Ihr von dieser Idee?
Hat jemand grundsätzliche Bedenken?
Weiss jemand gar mehr über Krankheiten in den Linien von Wonder und aus dem O-Wurf vom Tigerfels?

[Ute]

Optik ist zweitrangig. Gesundheit steht vor Ausstellungserfolgen!!!!!

GVLG
U.

 :wece:

[Stubborn Head]

Joe,

ich kann mich Ute nur anschließen.....sicher ist es schön auch mal auf dem Treppchen zu stehen, aber wenn Du  Dir dadurch eine möglichst gesunde Basis für Deine Zucht schaffen kannst, solltest Du den Rüden, der Dir vorschwebt auch in jedem Fall als Zuchtpartner  auswählen!!!!!

Ausstellungserfolge sollten niemals das erste Ziel der Zucht sein....sicherlich sollten wir auch bestrebt sein, auch schöne Hunde, die dem Rassestandard möglichst Nahe kommen, zu züchten...aber ich denke, es läßt sich eben manchmal nicht vermeiden, auch einen Rückwärtsschritt zu Gunsten der Gesundheit zu machen und einen Zuchtpartner zu wählen, der vom Phänotyp her, dem derzeit gefragten und erfolgreichem Typ Mini hinterher gestellt werden würde....

[ChaosEmpire]

Wie gesagt, ich hoffe nur, das mir wichtige Faktoren nicht verschlossen bleiben.

Evtl kann die neue Positiv-Liste einen neuen Tend einläuten, so das in ein paar Jahren, alle davon profitieren können.

Leider werden sich Fehler in der Auswahl, erst in vielen Jahren aufzeigen

[Monika]

ich denke auch, das bei einer Wurfplanung auf jeden Fall die Gesundheit an erster Stelle stehen sollte. Und was die Optik betrifft ist es auch fraglich ob der momentane Weg ins Extreme der richtige ist. Denn dadurch bekommen wir wieder neue Probleme. Wenn man mal den Bulli vor fünfzig Jahren betrachten, dann war das doch ein wunderschöner sportlicher Hund mit einer eleganten Ausstrahlung. Und die heutigen wuchtigen Schädel sind auch Geschmacksache. Aber alles was ins Extreme geht finde ich ist nicht gut. Der bewährte goldene Mittelweg sollte das Ziel sein.

[ChaosEmpire]

In einem der älteren Standard Bulli Bücher ist ein Typ zu sehen, der mir gefällt

Quadratisch von der Seite betrachtet (sprich brust bis po gleich lang wie schulterhöhe)
von vorne ungefähr halb so breit wie hoch(bzw lang)

Deutlich sichtbarer kräftiger, und! längerer Hals

es gab zwar teilweise ordentliche Bananen Köpfe, aber sehr lang gezogen mit an der Nasenspitze noch sehr breitem Kiefer, etwas das ich heute total vermisse
Ich habe ein paar Standards kennengelernt die diese breite vorne noch hatten, allerdings insgesamt etwas klobig wirkten, so das man sie auch von vorn betrachtet ToastBroat Schädel nennen hätte können

Bulldog Köpfe wirken vorne breiter, weil sie recht kurz sind (mit all ihren nachteilen, wie vorbiss risiko,  canini engstände, erhöhtes zahnsteinaufkommen, wegen der kurzen lefzen im vergleich zu den zähnen die dahinter noch stehen)
Die Terrier Typen vermissen vorne leider auch die Breite, haben zwar oft die nötige Länge, aber ebenfalls nicht die Breite des Kiefers im vorderen Teil.

Somit ist aus meiner Sicht in beiden "Extremen" der gleiche Fehler vorhanden, zu geringe Kieferbreite am Ansatz
Man könnte zwar denbreiten Ansatz eines Bulldog Typ Schädels mit der länge des TerrierTypen Kopf kombinieren, hätte ggfs sogar die nötige Ausfüllung, aber vorne würde immer noch einiges fehlen.
Am stärksten fällt mir dies immer bei den langen Bananenköpfen auf, die selten sind, aber ab und an mal auftreten, rund wie sie sein sollten (und mir nicht unbedingt gefallen, geschmackssache), aber man sieht von vorne meist nur einen recht dünnen knochen, keine ausfüllung, bis zum breiten schädel ansatz


Posted on: April 15, 2007, 02:38:48 pmNun bin ich einige Schritte weiter...

Der Aufwand für den Flug nach Chile, die Auflagen sind recht hoch, und nur im äussersten Notfall werde ich dies in Kauf nehmen

Die Alternativen sind zum Teil noch unklar, da Wohnort unklar, falls sie denn noch leben.

Einzige Alternative zu Rex vom Tigerfels bleibt vorerst sein Bruder:

Red Bull vom Tigerfels
Das Kerlchen habe ich mir letztes Marathon-Wochenende live ansehen können.
Durfte feststellen, das keines der Gerüchte über diesen Hund stimmt.

Ein sehr liebes selbstbewusstes Kerlchen, hat gerade 2 Würfe gebracht, und sollte Cash vom Pfinzgraben nicht noch gefunden werden, wird vermutlich er der Vater der Kleinen werden, im Sinne der Gesundheit, und des vertretbaren Gesundheitsrisikos für Asheara
Bild auf meiner Webseite unter Wurfplanung. Einzig wirkliches Manko sind die ausgedrehten Pfoten, die Asheara minimal ebenfalls vorne, vermutlich durch Ihren Papa, hat.

Posted on: April 23, 2007, 09:26:21 pmErstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Für Mitte Dezember erwarte ich nun die ersten Chaos Babys, bis dahin heisst es Daumen drücken

[felsland]

  Na, da wünsche ich mal alles Gute und drücke dir die Daumen das alles gut geht. :wbt:

Wie ich gesehen habe, ist deine Wahl nun doch auf Schardale Master Gimli gefallen.
In deinen früheren Postings hast du ja genau die Auswahlkriterien für den Zuchtrüden beschrieben. Mich als Nichtzüchter aber Zuchtinteressierten würde jetzt natürlich interessieren warum deine Wahl ausgerechnet auf ihn gefallen ist.

Viele Grüsse
Steffen 

[ChaosEmpire]

Hi Steffen,

Im letzten Jahr habe ich vieles gelernt, durch Gespräche mit diversen Züchtern, Reproduktionsmedizinern an den Unis, und natürlich Fachlektüre, vor allem aus dem Bereich Zoo und Nutztierzucht.

Red Bull hat den letzten Wurf leer gelassen (und die Besitzerin geht davon aus, das er nicht mehr kann),
Vince hat noch nie gedeckt. Bei beiden hätte ich das Inzuchtniveau der Nachkommen deutlich erhöht

Mein Fazit, das Basis-Inzuchtniveau der Minis dürfte bereits sehr hoch sein.
Deshalb habe ich über die Landes-Grenzen hinweg einen Rüden gesucht, der mir das geringstmögliche Inzuchtniveau für diesen Wurf, sowie darauf aufbauend, weitere Würfe ermöglicht

Unter Beachtung der mir bekannten Krankheiten in der jeweiligen Linie, der Nachfahren usw, kam, für mich selbst überraschend, Schardale Master Gimli als die beste Wahl heraus.

Eine Wahl, die ich vor einem Jahr noch für undenkbar gehalten habe, aber gerade das erworbene Wissen im Bereich Populations-Genetik, hat die Entscheidung sehr stark beeinflusst.
Mitentscheidend kommt dazu, das mir mittlerweile bekannt ist, das einige Züchter in Australien Ihre Hunde gründlich auf Gesundheit testen.

In spätestens 2 Würfen werde ich dann erneut vor einem dicken Problem stehen, da es kaum möglich sein wird, einen Rüden zu finden, der nicht irgendeinen Ahnen von Asheara und Gimli in den vorderen Generationen gemeinsam hat

Um die genetische Vielfalt ein klein wenig zu fördern, plane ich den Import eines Rüden aus Schweden, der zu mehr als 50% Fremdblut mitbringen wird, aufgrund seiner zu erwartenden Grösse allerdings nur gezielt eingesetzt werden kann.

Da Asheara selbst unter Soll-Mass liegt, habe ich die Hoffnung, durch sie einen Grössenausgleich zu haben.
Zucht ist aber kein zusammensetzen von lego-bausteinen, erst die Welpen werden zeigen, wer was vererbt...

Asheara und Gimli sind beide Herz, Niere, Knie, Ohren, Augen getestet, und zum aktuellen Zeitpunkt frei von Anzeichen für eine (Erb)Krankheit.

Einen für mich sehr wichtigen Punkt sollte ich nicht vergessen zu erwähnen, das Wesen
Gimli habe ich als aufgeschlossenen, lieben Rüden kennen gelernt, recht verspielt, mit einem ordentlichen Schuss Clown

[felsland]

Hei Hans-Jürgen,
Danke für die Offenheit in deinen Postings. Es ist für mich sehr interessant und lehrreich zu lesen wie du an deine Wurfplanung herangehst.

Wie lange ist denn das Interbreeding-Programm in Schweden noch erlaubt, oder ist es dort nicht auf einen Zeitraum begrennzt und wird von Antrag zu Antrag entschieden? Mir sind aktuell zwei Kennels in Schweden bekannt die Interbreeds züchteten.

Gruss
Steffen

[ChaosEmpire]

Ich weiss von zwei Interbreed Würfen in diesem Jahr, und das es momentan heftig diskutiert wird.
So wie ich es verstanden habe, ist es nicht gerade einfach die Genehmigung zu bekommen.
Bei Gelegenheit kann ich mich aber gerne über Details erkundigen

Ob meine herangehensweise lehrreich ist, kann ich nicht beurteilen (was lernst Du daraus???), auf jeden Fall ist mir sehr bewusst, das erheblich mehr Rüden in die Zucht müssten, bis dahin gibt es immer wieder bestimmte Rüden, die gehäuft in Ahnentafeln auftreten, somit natürlich auch immer wieder eine Schlüsselrolle einnehmen, vor allem, wenn sie Krankheiten vererbt haben.
Von Gimli, seinen Kindern und Enkeln ist trotz der "Menge" sehr wenig über Krankheiten bekannt, bleibt zu hoffen, das er einer der Schlüsselrollenträger ist, OHNE massiv Krankheiten weitergegeben zu haben.

In den letzten Monat habe ich eins gelernt...mit Lebewesen zu planen ist nahezu unmöglich
Von jetzt auf gleich fällt ein geplanter Rüde aus, weil er sich zB als PLL Carrier "outet",
seine Spermienqualität innerhalb weniger Monate den Bach runtergeht usw usw

Die Zeit wird zeigen, ob die Entscheidung die Richtige war, zum heutigen Zeitpunkt jedenfalls war es der für mich beste Kompromiss aus Inzuchtniveau, Gesundheit in der Linie, Zeugungsfähigkeit, Wesen, Verfügbarkeit für einen natürlichen Deckakt (inkl einwandfreiem Hängen)


Das ist übrigends Gusto...noch 5 Wochen, dann gibt es mehr Bilder

[Stubborn Head]

Joe,

drücke Euch alle Däumchen und Zehen, das es klappt mit den Babys!!! :tbt:

[Bullcreeks]

>Ich weiss von zwei Interbreed Würfen in diesem Jahr, und das es momentan heftig diskutiert wird.
>So wie ich es verstanden habe, ist es nicht gerade einfach die Genehmigung zu bekommen.
>Bei Gelegenheit kann ich mich aber gerne über Details erkundigen

Hallo. Der Schwedische Bullterrier Club gibt zur Zeit keine Genehmigung für Interbreed. Soweit ich weiss, soll bzw. gibt es aber eine Arbeitsgruppe, die daran arbeitet.
Der SKK als auch der Terrier Club genehmigen aber Interbreed, wenn man ihnen Sinn und Zweck erklärt; In Schweden hat es immer wieder mal Interbreedwürfe gegeben, einige z.B. im Kennel Faraoland/Warmaster.

@Joe: viel Glück für die ersten Miniwelpen

LG
Steffie

[ChaosEmpire]

Danke Euch für's Daumen drücken und Glück wünschen!

[Monika]

drücke auch die Daumen, das alles so wird wie Du es Dir vorstellst.

[ChaosEmpire]

Danke für das Daumen drücken, die erste Etappe ist geschafft
Sechs Welpen waren eindeutig im Ultraschallbild sichtbar, evtl ist ein Schatten an einer Rippe Nummer 7...

Nun heisst es hoffen, das alles normal weiter verläuft, und dann die Geburt einwandfrei klappt.
Die ersten Schweissperlen kann ich jedenfalls jetzt schon abwischen

Asheara ist weiterhin in Top Kondition, die Ärztin ist sehr zufrieden.
Um sicher zu gehen, das nicht doch noch eine Entzündung parallel aufkeimt, haben wir nochmal einen Abstrich gemacht, aber so wie es bisher aussieht, haben wir die multiresistenten Bakterien ausgerottet!!!
Und das ist für mich die wichtigste Nachricht